Gnoblars oder Hügelgoblins sind die kleinen Sklaven der Oger. Sie sind manchmal sogar noch kleiner als normale Goblins, im Allgemeinen aber reichen sie einem Menschen grade mal bis zur Taille. Zu erkennen sind sie an der blaugrauen Hautfarbe ihrer knorrigen Körper, den mit großen, spitzen Ohren und einer langen Nase versehenen großen knolligen Kopf sowie den breiten Händen. Tatsächlich haben sie jedoch ausgesprochen starke Rücken- und Beinmuskeln und können ihre Ohren auch hängen lassen.
Sie bewohnten eine als Gnoblarlande bekannte Region in der Südostecke der Länder der Finsternis und südöstlich des Trauergebirges, durch die die Gewürzstraße nach Ind führt. Andere hausen auch in Hüttensiedlungen in der verkommenen Hafenstadt Sauflecken am kochenden Delta, in unmittelbarer Nachbarschaft der dortigen Menschen. Die Mehrheit der Gnoblars wanderte jedoch aus Furcht vor den Chaoszwergen des Schwarzen Turms und des Dämonensteins schon vor langer Zeit in die Trauerberge aus, wo sie sich lieber freiwillig in die Knechtschaft der Oger begaben und dort in den Städten der Gnoblars leben. Es gibt jedoch auch südlich der Wetterberge in den Düsterlanden ein großes Hügelgebiet, das vom Stamm der Gnoblars und dem Stamm der Niederen Hügelgoblins beherrscht wird und kleine Stämme von ihnen leben südlich des Imperiums nahe der Grenzgrafschaften und Tilea.
Gnoblars der Ogerkönigreiche
Die stärksten und bösartigsten Gnoblars sind die Fallensteller. Als notorische Schrottsammler bauen die Gnoblars außerdem auch eine ganz eigene Art von Katapulten - ihre Schrottschleudern, mit denen sie Bündel rostiger, zerbrochener, unbrauchbarer Waffen verschießen. Diese wackeligen, zusammengeschusterten Konstruktionen werden von Rhinoxen gezogen - und können für die Besatzung ebenso gefährlich sein, wie für den Gegner.
Gnoblars zeichnen sich - außer durch eher geringe kämpferische Qualitäten und Feigheit in Kombination mit zerbrochenen Flaschen, Stuhlbeinen und zerbrochenen Klingen als Waffen - vorallem durch ihr extrem boshaftes, gemeines, mißgünstiges und schadenfrohes Wesen aus: im Gegensatz zu fast allen anderen lebendigen Kreaturen lassen sie sich durch die Vernichtung oder Flucht ihrer "Artgenossen" nicht in Panik versetzen, da sie davonrennende oder in den Boden gestampfte andere Gnoblarkrieger höchstens zu hämischem Gekicher animieren. Eine häufig angewandte Ogertaktik in der Schlacht ist es die Gnoblars als Pfeilfutter vorauszuschicken.
Außerdem gibt es auch Gnoblars, die als persönliche Sklaven eine Art lebende Ausrüstung für Ogertyrannen, Brecher, Fleischer und Fleischermeister darstellen. Diese werden mittels eines Bisses in die Ohren des Gnoblars als Besitz des Ogers gezeichnet.
Bekannt sind:
- Schoßgnoblars und darunter die speziellen Glücksgnoblars
- Schwertgnoblars
- Zahngnoblars
- Blutgnoblars
- Zündgnoblar
- Spähgnoblar
- Gnoblardiener, denen Oger nur so weit trauen, wie sie sie werfen können (und das auch in der Praxis testen).
- ...
Es ist üblich, daß Oger ihre persönlichen Gnoblarsklaven markieren, in dem sie ihnen ein Stück von einem ihrer großen, an Kohlblätter erinnernden Ohren abbeißen, da jeder Oger ein einzigartiges Zahnschema hat. Gnoblars in den Ogerkönigreichen schätzen es merkwürdiger Weise, einem besonders bedeutenden Oger zu gehören, da sie durch ihn auch einen gewissen Schutz genießen. Einige gehen deswegen sogar soweit, die charakteristische Bissmarke eines bestimmten Ogers mit allerlei Tricks absichtlich vorzutäuschen. Allerdings ist die Praxis der Oger, Gnoblars durch Ohrenbisse zu markieren, auch riskant, da es passieren kann, daß ein Oger vergisst, worum es eigentlich ging, und mehr abbeißt, als geplant, wofür Gogruk der Hungrige ein berüchtigtes Beispiel ist.
Reine Gnoblarhorden
Wenn ihre Ogerherren gerade mal nicht in der Nähe sind, bilden die Gnoblars auch sogenannte Gnoblarhorden mit einem Chefkönig an der Spitze, einer Kollektion magischer Gegenstände unter dem Motto "Schrott und Schätze" und einer Anzahl zusätzlicher unterschiedlicher Truppentypen. Dies sind etwa
- Vielbeißer - weitgereiste Gnoblars mit Kriegsflegeln/Morgensternen, die auch als Söldner angeworben werden können,
- Schweineritter - Huckepackreitende Gnoblars mit Speeren,
- Schleuderer mit ihren Schleudern,
- Blutgnoblars - ein Berg bewohnender, besonders fähiger Schlag von Fallenstellern und Folterknechten mit auffällig rotbrauner Hautfarbe,
- Glücksgitz die sich aus Aberglauben blau anmalen,
- Boglars - Wasser bewohnende Verwandte der Gnoblars usw.
Sowohl viele dieser spezialisierten Einheitentypen als auch die gewöhnlichen Gnoblarkrieger haben in einer Gnoblarhorde oftmals Musiker und Standartenträger in ihren Reihen und die Chefkönige reiten unter Umständen sogar auf einem Rhinox. Vermutlich werden die Gnoblars der Düsterlande vermehrt von Chefkönigen angeführt, da es dort weitaus weniger Oger gibt.
Anmerkungen
Die Armeeliste der "Gnoblarhorden" wurde im deutschen White Dwarf 112 veröffentlicht und gilt als optional. Die darin vorgestellten spezialisierten Einheiten ließen sich im wesentlichen aus Modellen der Gnoblar Regimentsbox zusammenstellen bzw. umbauen. Die Gnoblars, die bei den Tyrannen, Brechern, Fleischern und Fleischermeistern als lebendige Ausrüstung fungieren, stehen jeweils mit auf den Bases ihrer Herren.
In der Vergangenheit wurden Hügelgoblins auch schon mal mit Großgoblins gleichgesetzt, was aber ganz offensichtlich eine Fehlinformation ist.
Quellen
- Armeebuch Die Ogerkönigreiche 6. Edition S. 15, 42, 43
- White Dwarf, deutsch, 76 (April 2002)
- White Dwarf, deutsch, 112 (April 2005) - Gnoblarhorden
- Warhammer Regelbuch 7. Edition
- Armeebuch Ogerkönigreiche 8. Edition S. 48