Solkan

Aus Warhammer - Age of Sigmar - Lexicanum
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Solkan - auch bekannt als Solkan der Rächer - ist der Gott der Hexenjäger und Inquisitoren. Man darf ihn aber nicht mit Sigmar verwechseln, da er zu den «Göttern des Gesetzes» oder «Göttern der Ordnung» gehört, die den absoluten Gegenentwurf zu den Göttern des Chaos darstellen.

Solkan hat sich voll und ganz der Vernichtung des Chaos gewidmet und dies mit allen Mitteln und um jeden Preis... Sein Symbol ist eine Sonne. Er wird hauptsächlich in den Gebieten Estalias angebetet, ihm folgen aber auch besonders fanatische Hexenjäger im Imperium. Zumindest dort werden seine Anhänger allerdings aufgrund ihrer Radikalität und Kompromisslosigkeit mit Scheu und Mißtrauen betrachtet.

Erstaunlicher Weise gibt es gelegentlich Fälle von Anhängern der Götter des Gesetzes, die von ihren Erzfeinden, den Chaosmächten umgedreht wurden: Ein Priester des Solkan, der in den gesprengten Ruinen des verfluchten Schlosses Drachenfels die Silbermaske des bösen Zauberers fand, wurde von einem darin konservierten Geistfragment Constant Drachenfels' besessen. Er schändete seinen Solkan geweihten Reisealtar und begann prompt in Altdorf zu morden.1 Etwas anders war der Fall bei einem Diener des Solkan - dem Zauberer Arcangelo - gelagert, der in Zaragoz um seine machtpolitischen Ziele zu erreichen, immer tiefer in die Mysterien der Chaosanhänger eindrang. In seiner verbissenen Gier, um jeden Preis bei dem Intrigenspiel in dem estalianischen Königreich zu gewinnen, bediente er sich irgendwann so intensiv der Waffen und Mittel seiner Erzfeinde, daß er nicht mehr guten Gewissens zu den Dienern der Götter des Gesetzes gezählt werden konnte.2

In Remas

In Remas war der Solkankult eine Zeit lang ein bedeutender Machtfaktor. Der weiße Solkantempel mit der gewaltigen goldenen Faust auf dem Dach ist ein beeindruckendes Bauwerk und die Solkaniten in ihren weißen Roben und mit ihren Masken ein alltäglicher Anblick in den Straßen des Stadtstaates. Die herrschenden Familien, aus deren Mitgliedern das Konzil der 50 bestand, sahen den Kult als nützlich an, weil die fanatischen Tempelmilizen der Solkaniten die einfache Bevölkerung in Schach hielten, während die Bürger der Stadt dem Konzil selbst kein stehendes Heer zubilligten, mit dem man Aufstände hätte niederschlagen können. In dem die Inquisitoren des Solkan, die überall und in jedem Ketzer und Sünder sahen, mit ihren Hexenjagden und religiösen Exessen in den Vierteln der Handwerker und kleinen Kaufleute ein Klima der Angst schufen, verhinderten sie effektiv Aufruhr und Rebellionen gegen die im Rat sitzenden Patrizier. Die Kollateralschäden und Opfer, die es dabei gab, nahm das selbstherrliche und nur am eigenen Machterhalt interessierte Konzil der 50 dafür in Kauf, solange der Handel nicht beeinträchtigt und die adligen Familien nicht belästigt wurden. Beschwerden über die Solkaniten beim Konzil führten meist nur dazu, daß die betreffenden unzufriedenen Bürger bald selbst als "Chaos-Kultisten" entlarvt wurden. Der Kult des Solkan war in Remas so mächtig, daß er die traditionelle Verehrung Morrs in der Stadt fast völlig verdrängte und seine fanatisierten Anhänger sogar ungestraft dessen Haupttempel niedergebrannt hatten. Auch wenn die Tat von den Führern der Solkan-Priesterschaft offiziell verurteilt wurde, baute man den Morr-Tempel nicht wieder auf und die Verehrung anderer Götter wurde in Remas kaum noch offen praktiziert. Außerdem bediente sich der Solkankult einer lokalen Religiösen Legende, der zu Folge Remas in der Vergangenheit von einem Dämon mit Namen Mardagg heimgesucht worden war, und behauptete, Solkan habe damals einen Rachegeist namends Viydagg geschickt, der die Stadt rettete und den Mardagg in einen Krug sperrte. - Tatsächlich war Viydagg allerdings nie ein Diener Solkans sondern, wenn man den Elfen glaubt, vielmehr ein Geschöpf der Göttin Arianka.

Gualtiero Bocca, ein besonders eifriger Inquisitor des Solkankultes, arbeitete zudem insgeheim eng mit dem Söldnergeneral Mandalari zusammen, der im Dienste Prinz Umberto Gambinis, eines der drei amtierenden Triumvirs, stand. General und Inquisitor waren daran interessiert, Remas in einen neuen Krieg mit Miragliano zu führen, da der Inquisitor sich im Zuge der Kriege des Stadtstaats die Ausweitung der religiösen Machtbasis der Solkangläubigen erhoffte, während es dem General vorallem um Rache für sein in einem früheren Krieg während der gescheiterten Belagerung von Borgios Stadt zerschmettertes Bein ging.

Allerdings galten die strengen Regeln und gnadenlosen Gesetze der Solkaniten nicht für die reichen Händler- und Adelsfamilien, da die Macht des Tempels an der hohen Brücke endete, wo deren Palazzi standen. Dort pflegte man auch weiterhin den traditionellen Glauben an Morr, Myrmidia und Shallya, und die überlebenden Priester des niedergebrannten Morrtempels hatten als Hausgeistliche der Handelsprinzen Unterschlupf gefunden. Die Angehörigen des Konzils der 50 und ihre Familien waren keine strenggläubige Solkan-Anhänger, sondern legten höchstens Lippenbekenntnisse ab. Im Hafen- und Tavernenviertels hatte der Solkan-Kult ebenfalls wenig zu sagen, weil sich die Söldner und Seeleute nicht so einfach herumschubsen ließen. Natürlich waren die religiösen Fanatiker sehr daran interessiert, die Sonderstellung der Aristokraten in ihren Palazzi, die über ihren Gesetzen standen, zu beenden und auch das Hafenviertel nach ihren Vorstellungen zu "säubern".

Die Chance hierzu bot sich scheinbar, als die Tempelmiliz des Solkan unter Inquisitor Gualtiero Bocca einen Slaanesh-Kult in Remas sprengte, der von Prinz Alfredo Gambini angeführt wurde und damit die Korruption der herrschenden Klasse offenlegte. - Allerdings konnten die Solkaniten daraus keinen Vorteil ziehen, weil der mächtige Khorne-Dämon Mardagg entfesselt wurde, und sich der Solkankult als unfähig erwies, die Stadt effektiv vor diesem zu schützen. Die Bevölkerung gab in der Folge den Anhängern Solkans eine wesentliche Mitschuld an der Katastrophe, wodurch der Solkankult eine Menge an Macht, Einfluß und Ansehen in Remas einbüßte.3

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