Gravain de Beau Quest

Aus Warhammer - Age of Sigmar - Lexicanum
Wechseln zu: Navigation, Suche
Gravain de Beau Quest im vollen Galopp.

Gravain de Beau Quest, ursprünglich Gravain de Beaumarchais, war ein bretonischer Ritter und wird noch heute als Held verehrt.

Allgemein

Als Fahrender Ritter

Gravain lebte auf der Burg seines Vaters im Herzogtum Quenelles. Während dieser auf einem Feldzug gegen die Skaven war, verblieb der junge Ritter auf der Burg zum Schutze seiner Mutter und seiner Schwester Isabelle. Unerwartet ereilte die Familie die Nachricht vom Tode des Vaters. Von schwerer Trauer getroffen, verstarb auch die Mutter nur wenige Tage drauf. Da nur ein voller Ritter Baron werden durfte, konnte Gravain das Erbe nicht antreten, sondern musste sich erst einer Aufgabe stellen, die seine Schwester auszusuchen hatte. Doch auf Bitten seiner Schwester bemühte sich noch ein weiterer Fahrender Ritter um den Titel: der ehemalige Schafshirte Jacques, der trotzdem adeliger Abstammung war. Gravain war entsetzt, akzeptierte die Entscheidung seiner Schwester aber schließlich. Diese entschied inzwischen schweren Herzens, dass derjenige neue Baron werden solle, der den Drachen Drogo le Mal erschlägt.

Noch am selben Tag machten sich beide Ritter auf den Weg. Gravain wählte eine Route, die ihn durch Payens und Bellay führte. Im vom Drachen verwüsteten Dinan bekam er einen Hinweis auf dessen Versteck und schon bald hatte er sie gefunden. Doch Jacques hatte indess die Höhle auf einem anderen Weg erreicht, stand allerdings noch vor dem Eingang. Beide Ritter gönnten dem jeweils anderem die Gunst des ersten Angriffs. Doch unerwartet brach Drogo plötzlich aus dem Nebel. Wie ein Mann gaben beide Ritter ihren Pferde die Sporen und senkten die Lanzen zum Angriff. Gravain rammte die Lanze in die Kehle des Monsters, doch Jacques durchbohrte das Herz des Ungetüms, das daraufhin tödlich getroffen zu Boden sank. Aus ritterlicher Ehrlichkeit erkannte Gravain den Sieg seines Rivalen an.

In Beaumarchais angekommen, war Isabelle heilfroh die beiden Helden gesund wiederzugehen. Da jedoch beide Ritter der Meinung waren, dass ihr Rivale den Drachen erschlagen hätte, hätten beide den Disput in einem tödlichen Zweikampf klären müssen. Die schockierte Isabelle nutzte jedoch ihr Recht und erklärte Jacques zum Sieger, der sie später heiratete und neuer Baron der Stadt wurde. Gravain akzeptierte seine Niederlage ritterlich. Dem Codex entsprechend, wollte er sich Jacques unterstellen. Dieser entbandt ihn jedoch von dieser Pflicht und stellte Gravain frei, zu tun was er wolle.

Als Ritter des Königs

Gravains Zeit als echter Ritter des Königs war nur ausgesprochen kurz. Zusammen mit Jacques wurde er in der Gralskapelle von Beaumarchais zum Ritter geschlagen, nur um kurz darauf das Questgelübde abzulegen. Die Bevölkerung der Stadt nahm diese Entscheidung mit Begeisterung auf und von da an war Gravain als Gravain de Beau Quest bekannt. In der kommenden Nacht empfing er eine erste Vision, in der eine wunderschöne Frau erblickte, die einen goldenen Kelch in einen Fluß fallen ließ.

Als Questritter

Durch die Vision inspiriert, macht sich Gravain auf den Weg zum Turnier von Quenelles. Dabei begleiteten ihn der Hofnarr Jasper de Mal Jeste und der Barde Blondel, der sich dazu verpflichtete die Abenteuer seines Herren niederzuschreiben. In Quenelles angekommen, sah sich Gravain zunächst in der Stadt um und erblickte dabei auch die Preise des Turniers. Der Hauptgewinn, ein reichverzierter Kelch, kam ihm unerwartet bekannt vor. Wie sich später herausstellte, war es der Kelch von Chanterelle, der jungen Frau, die ihm in seiner Vision erschienen und schon vor langer Zeit verschollen war. Wie die anderen Questritter auf dem Turnier, hoffte auch er insgeheim, dass es vielleicht der heilige Gral war.

Doch das Turnier fand nicht statt, wie zunächst erwartet. Ein Aufgebot aus der Waldelfen aus dem Wald von Loren kündigte sich an und forderte die bretonischen Ritter zum Wettkampf um die Preise. Die Bedingungen wurden verschärft: sechs Duelle um Leben und Tod. Auf Wunsch des Herzogs nahm auch Gravain teil, der sich mit Beolan den Kühnen messen musste. Doch zuvor war es üblich, dass die Herzogstochter Melisande den tapferen Rittern ihre Gunst bewies. Dazu schenkte sie den Kämpfern ihre Kleidungsstücke. Gravain war zuletzt an der Reihe. Als er der inzwischen halbnackten und ratlosen Melisande gegenüberstand, verzichtete Gravain ritterlich auf ihre Gunst. Doch sie schnitt sich eine Locke vom Haar und machte sie Gravain zu einem besonderen Geschenk. Das Turnier begann. Die Elfen waren sehr würdige Gegner und vor Gravain verloren schon zwei Ritter ihr Leben. Doch in der Tjoste war Gravain seinem Widersacher überlegen und siegreich. Inzwischen jedoch hatte die Waldelfen, unbemerkt vom Trudel auf dem Turnierplatz, einen Angriff auf die Zelte gestartet, die Wachen überwältigt und die Turnierpreise gestohlen. Die Nachricht erreichte die Ritter zu spät.

Am Abend, während die hochrangigen Ritter berieten was nun zu tun sei, zog sich Gravain in die Gralskapelle von Quenelles zurück. Die ganze Nacht wartete er hier auf eine weitere Eingebung, doch vergebens. Am nächsten Morgen erwachte er sehr früh und ging hinunter zu den Ufern der Brienne. Als er sich zum Wasser niederbeugte, warf der Fluß plötzlich Wellen. Gravain sah auf und erblickte in den Nebeln ein kleines Boot, darauf erneut eine wunderschöne junge Frau, die stumm "Rette mich." zu sagen schien. Die Vision ging so schnell vorüber, wie sie gekommen war. Noch lange überlegte Gravain am Ufer, was er nun tun soll. Doch ratlos ging er schließlich zurück zur Gralskapelle. Hier war indess Hektik ausgebrochen. Der Herzog hatte beschlossen ein Pilgerheer in den Wald von Loren zu schicken um den Zugang zur verlorenen Gralskapelle von Challotte zu fordern. Die Herzogstocher und Maid Eleanor de Quenelles fragte Gravain ob er die Pilger begleiten wollte. Doch der wollte sich nicht von seiner persönlichen Queste abhalten lassen und vertröstete die Dame.

Gravain suchte Blondel, den er schließlich betrunken in einer Gosse fand. Er forderte den Barden auf die Ballade "La Damoiselle de Challotte" zu singen. In der Ballade geht es um die Dame Chanterelle, die von den Waldelfen auf der Brienne überfallen wurde. Ihre Begleiter wurden getötet, bis auf den Barden Rainourt, der das Lied verfasste. Chanterelle wurde nie wieder gesehen. Nun war sich Gravain sicher: er sollte die Dame retten. Es war ihr Kelch gewesen, der ihn nun zur Gralskapelle von Challotte führte. Er musste sich beeilen, dass Pilgerheer noch rechtzeitig einzuholen.

Zusammen mit einigen anderen Rittern, die die Abreise des Pilgerheer ebenfalls verpasst hatten, machte sich Gravain auf in den Wald von Loren. Die Pilger waren inzwischen von den Geitern des Waldes angegriffen worden und hatten wohl nur dank Eleanor überlebt. Die Verluste waren zahlreich, doch die Verstärkungen die sie nun erreichten weckten neuen Tatendrank. Gemeinsam setzte man die Reise fort. Aloys de Montjoie, der bisherige Führer der Pilgerreise, unterstellte sich Gravain.

Als sie über Nacht kampieren musste, ereilte Gravain erneut eine Vision. Er sah die Dame seiner vorherigen Träume in dem kleinen Boot. Sie warf den Kelch und ihren Schmuck in den Fluß und trank anschließend eine kleine Phiole leer. Sie legte sich nieder, schloß die Augen und starb. Waldelfen kamen vorsichtig heran und erblickten die tote Frau. Sie hüllten sie ihn Blätter und trugen sie sanft zurück zur Gralskapelle, wo sie sie niederlegten. Danach verschlossen sie den Eingang mit Weidenzweigen und schon bald war nichts mehr von der Kapelle zu sehen. Gravain erwachte beunruhigt. War sie tot? Oder nur in einem Dauerschlaf? Würde er sie noch retten können?

Das Heer zog weiter. Vor der Insel von Challotte, wo die Gralskapelle stand, trafen sie auf die Waldelfen aus der Sippe der Weiden, an ihrer Spitze Athelwyn von Athel Loren. Dieser versuchte den Bretonen zu erklären, dass der Baum der Schilde inzwischen die Ruinen der Kapelle überwuchterte und das dies ein heiliger Ort für die Elfen war. Dann zog er den Kelch von Chanterelle aus der Tasche und warf ihn den Bretonen entgegen. Er landete im Sumpf und versank vor den Augen beider Armeen. Gravain erblickte den Baum und sah zahllose Schilde von Questrittern die hier starben. Ihre Schilde wurden als Zeichen der Warnung und als Trophäen aufgehangen. Gravain packte die Wut. Es kam zur blutigen Schlacht.

Während Aloys de Montjoie mit seinen Gralsrittern im Zentrum der Schlacht kämpfte, ritt Gravain mit weiteren Questrittern und Eleanor de Quenelles über die Flanke. Sie erreichten die Insel und führten einen erfolgreichen Angriff gegen die Waldelfen. Die schlacht war verlustreich und sehr blutig, doch schließlich, nachdem Aloys Athelwyn erschlagen hatte, wandten sich die Elfen zur Flucht. Erleichtert zog Gravain den Helm vom Kopf und sah erschrocken, dass der rüstungsbrechende Silberpfeil an seinem Helm feststeckte. Die Locke der Melisande, die er immernoch am Helm trug, hatte ihm das Leben gerettet.

Der Baum der Schilde wurde niedergerissen und gab die Ruinen der Gralskapelle wieder frei. Zusammen mit Eleanor steig Gravain hinab in die Trümmer der Kapelle. Plötzlich erschien vor ihnen ein geisterhaftes Wesen: die wunderschöne Frau aus Gravains Visionen. Seine Begleiterin und er selbst fielen auf die Knie. Sie reichte Gravain den Gral, der wie der Kelch der Chanterelle aussah. Gravain trank. Er fühlte sich wie neu geboren, stärker als je zuvor. Er war am Ziel. Er war ein Gralsritter.

Als Gralsritter

Gravain sah zu Eleanor herüber, die Zeugin der Erfüllung seiner Gralsqueste war. Und erst jetzt erkannte er, dass sie der jungen Frau aus seinen Visionen, Chanterelle, wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein schien. Sie war das lebende Abbild dieser heiligen Person. Durch den Sieg in der Schlacht, war die Gralskapelle von Challotte endlich wieder zugänglich gemacht worden. Eleanor, ebenfalls inspiriert durch die Erscheinung in den Trümmern der Kapelle, entschied neue Gralsjungfer an diesem heiligen Ort zu werden. Gravain de Beau Quest wurde ihr einziger, ergebender Beschützer.

Der Barde Blondel hatte inzwischen die Abenteuer seines Herren niedergeschrieben. Er taufte die Ballade "Chanson de Challotte". Gravain entband ihn zum Dank aus seinen Verpflichtungen, so dass der Barde durch ganz Bretonia reisen konnte um von den Heldentaten Gravains zu berichten. Das Lied ist noch immer an den Höfen Bretonias beliebt, als Symbol der ritterlichen Vollkommenheit.

Sonstiges

Heraldik

Gravain verzichtete, als er den Hof der Beaumarchais verließ, darauf einen Drachen im Wappen zu führen, was ihm nach seiner Heldentat eigentlich zugestanden hätte. Er blieb jedoch bei den Farben seiner Familie. Sein Wappen bestand nur aus einer großen, goldenen Fleur-de-Lys auf blauem Grund.

Ausrüstung

Quellen