Belagerungsturm

Aus Warhammer - Age of Sigmar - Lexicanum
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Ein Belagerungsturm wurde gebaut um das Erstürmen von Mauern oder anderen hohen Befestigungsanlagen zu erleichtern.

Eine Untotenhorde attackiert mit einem Belagerungsturm eine hochaufragende Chaos-Festung

Er verfügt in der Regel über große Räder um ihn auf die feindliche Festung zubewegen zu können, und ist in mehrere Ebenen oder Stockwerke unterteilt. Die Soldaten der Angreifer sind auf den Plattformen im Inneren des beweglichen Turmes vor feindlichem Beschuss von den Festungsmauern geschützt, und häufig weisen die Wände eines Belagerungsturms Schießscharten auf, um ihrerseits von dort aus die Verteidiger auf den Mauern beschießen zu können. Dabei können die Schützen auch Armbrüste oder Schwarzpulverwaffen wie Musketen einsetzen, die sonst eine stationäre Schussposition erfordern, während der Turm langsam aber stetig vorwärts rollt. Ein Belagerungsturm verfügt im Regelfalle zumindest an der obersten Plattform über eine Art Zugbrücke, um von dort auf die Zinnen zu gelangen, und häufig ist auf halber Höhe noch eine weitere solche Vorrichtung angebracht, um den im inneren verborgenen Kämpfern einen Weg in die Festung zu ebnen, wenn der Turm die Mauer erreicht hat. Manche Belagerer installieren sogar Kriegsmaschinen wie Katapulte, Speerschleudern oder selbst Kanonen auf ihren Belagerungstürmen. Andere - etwa Chaoskrieger oder Grünhäute - statten die rollenden Türme mit einem eingebauten Rammbock aus. 1 Ein solches Exemplar war etwa «Großa Gork» - eine Belagerungsmaschine, die von Grimgork Eisenpelz' Waaagh! während der Schlacht am Wolfstor gegen die Mauern Wolfenburgs eingesetzt wurde. 2

Bewegt wird ein Belagerungsturm in der Regel durch Truppen der Infanterie des Belagerers, den ihn auf die Festungsmauer zu schieben. Dabei nimmt im Normalfall ein Teil der Schiebenden die unterste Ebene im Inneren des Turms ein, und ist dort deutlich besser vor Wurfgeschossen und siedendem Öl oder Pfeilen von den Mauern geschützt, als seine Kameraden außerhalb des Belagerungsturms. Werden die schiebenden Soldaten durch feindlichen Beschuss dezimiert, oder ergreifen sie die Flucht, kommt der Belagerungsturm teilweise schon weit vor der Mauer zum stehen, und zudem sind derart große, unübersehbare Belagerungsmaschinen für die Verteidiger auf der Mauer mit ihren Schusswaffen auch kaum zu verfehlen. Manche Schützen und Kanoniere bezeichnen gegnerische Belagerungstürme deshalb spöttisch als "Kanonenkugelfang". Naturgemäß kann solch ein mobiler Turm durch gezielten Beschuss mit Kanonen, Mörsern, Steinschleudern und so weiter oder durch Magie zerstört werden oder umstürzen - und dabei für alle Truppen auf oder in der Konstruktion zur Todesfalle werden.

metallener Zwergen-Belagerungsturm vor den Palisaden eines Goblin-Forts

Die meisten Belagerungstürme bestehen aus Holz, werden vor Ort - d. h. in unmittelbarer Nähe der belagerten Festung, Stadt oder Burg - gebaut und zum Teil entweder mit Metallplatten oder auch mit nassen Lederhäuten verkleidet sind, um zu verhindern, daß sie von Brandgeschossen getroffen Feuer fangen. Dem entsprechend ist in der Nähe vorhandenes Material von großer Bedeutung, und gerade Orks und Goblins neigen dazu, zur Baumaterialgewinnung Häuser in der Nähe ihres Ziels abzureißen oder ganze Wälder zu fällen. Belagerungstürme der Druchii werden gerne - genau wie ihre Festungen - mit spitzen Dächern sowie bösartigen Stacheln und Haken an der Frontseite versehen, und mit Metallplatten verkleidet, die sich wie Drachenschuppen überlappen. Unter Umständen kann diese Verkleidung, die den Turm vor Feuer schützt, sogar aus der echten Schuppenhaut riesiger Monster bestehen. Die Zwerge und ihre finsteren Vettern, die Chaoszwerge, konstruieren ihre Belagerungstürme dagegen praktisch komplett aus Metall, meist Eisen oder Bronze, und treiben sie häufig mittels Dampfmaschinen an. Dies ist zwar wesentlich aufwändiger, und der Bau nimmt viel mehr Zeit in Anspruch - dafür benötigt ein dampfbetriebener Turm jedoch auch keine kompletten Regimenter, die sich beim Schieben mühseelig vorwärts quälen. Außerdem darf man vermuten, daß solch eine Metallkonstruktion auch wesentlich stabiler ist. Geschichten berichten zudem von Belagerungstürmen der Untoten, die aus Knochen zusammengefügt waren, und zu den untoten Konstrukten gerechnet werden müssen, und von lebenden Belagerungstürmen in Gestalt von Riesen, die Plattformen mit Angreifern auf Kopf und Schultern trugen. Auch Belagerungstürme in Form lebender, sich vorwärts bewegenden Bäume der Waldelfen und mutierter Chaos-Monstriositäten der Tiermenschen sollen schon bei Belagerungen gesichtet worden sein.



Modelle & Spieltechnisches

Games Workshop hat für zum Erscheinen von Warhammer Festungen in der 5. Edition einen Belagerungsturm der Menschen aus Plastik veröffentlicht, und zudem später Belagerungstürme für das Chaos und die Orks und Goblins im Maßstab für Warmaster aus Metall herausgebracht. Weiterhin existiert ein Belagerungsturm aus dem Miniaturensortiment von Mighty Empires.

1 Die Belagerungsregeln bei Warhammer Festungen sahen den Einbau von Rammböcken oder Kriegsmaschinen in Belagerungstürme nicht vor. - Im Rahmen verschiedener besonderer Szenarien im White Dwarf, Black Gobbo und bei Kampagnen wurden aber spezielle, einzigartige Belagerungstürme mit solchen Einrichtungen eingesetzt, die entsprechende Sonderregeln besaßen.

Vorschläge, Ideen und Inspirationen sowie Bauanleitungen für eigene Belagerungstürme verschiedener Völker finden sich außer im englisch sprachigen Warhammer Siege der 3. Edition und in Warhammer Festungen auch in verschiedenen White Dwarfs sowie im US-amerikanischen Ergänzungsband The General's Compendium.

Quelle

Weiterführende Informationen

Siehe hierzu auch