Games Workshop: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:GW_HQ.JPG|right|thumb|300px|GW-Hauptfirmensitz in Nottingham (England)]]
 
'''Games Workshop''' ist ein britischer Spielehersteller.
 
'''Games Workshop''' ist ein britischer Spielehersteller.
  
1975 wurde das Unternehmen von [[Ian Livingstone]], [[Steve Jackson]] und John Peake in einem kleinen Appartement in London gegründet. Games Workshop war der erste europäische Anbieter des ersten Rollenspiels "Dungeons and Dragons". Die erste [[GW-Läden|Laden-Filiale]] wurde 1978 eröffnet.
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Die '''Games Workshop Group PLC''' (kurz Games Workshop oder GW) ist weltweit der führende Produzent und Vertreiber von Tabletop-Spielen. Ihr Hauptsitz befindet sich in Lenton, Nottingham, in der Grafschaft Nottinghamshire in England. Direktvertriebe gibt es in Großbritannien, den U.S.A., Kanada, Frankreich, Deutschland, Spanien, Australien, Japan, Neuseeland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Italien. GW ist an der Londoner Börse notiert und verzeichnete 2005 laut dem Jahresbericht einen Absatz von  ca. 200 Millionen € und einen Gewinn von rund 20,3 Millionen €. Die Firma beschäftigt 3200 Mitarbeiter und vertreibt ihre Produkte weltweit über eine Kette von mehr als 320 Einzelhandelsgeschäften und 4000 unabhängigen Händlern. Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer ist zur Zeit [[Tom Kirby]].
  
Die Geschäftsidee war, nicht nur einen weiteren gewöhnlichen Spiele-Shop zu betreiben, sondern einen Ort, an dem sich Spieler treffen und austauschen können. Spiel-Experten als Verkäufer sollten zudem für die richtige [[Hobby]]-Atmosphäre sorgen.
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== Firmengeschichte ==
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[[Bild:GW D.jpg|thumb|250px|left|Firmensitz GW Deutschland in Düsseldorf]]
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GW wurde 1975 von [[Ian Livingstone]], [[Steve Jackson]] und [[Tom Peake]] in London gegründet (Jackson und Peake sind heute in der Videospielbranche erfolgreich und arbeiten für Eidos und Lionhead), wobei damals der Import von Brett- und Rollenspielen aus den U.S.A. das Kerngeschäft darstellten. GW gründete 1977 ein Rollenspielmagazin mit dem Titel [[White Dwarf]], das heute als Werbeplattform für die firmeneigenen Spiele dient. Das erste Einzelhandelsgeschäft wurde 1978 eröffnet, weitere Ladenlokale folgten in den 80er Jahren in ganz Großbritannien.
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1979 gründete [[Brian Ansell]] eine Firma zur Miniaturenherstellung namens [[Citadel Miniatures]], die rasch zu einer Tochterfirma von Games Workshop wurde.
  
Schon nach kurzer Zeit reisten Fantasy-Freaks nicht nur aus Großbritannien, sondern aus ganz Europa an. Inzwischen hat die Ladenkette so gut wie jede größere Stadt Westeuropas und Nordamerikas erobert. Für einen weiteren Popularitätsanstieg der Spiele sorgte Games Workshop mit der Organisation von [[Veranstaltungen]] wie den [[Games Day]]s, welche alljährlich von Tausenden Fans besucht werden.
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Die ersten großen Erfolge mit selbstkreierten Spielen feierte GW mit Solorollenspielbüchern, die einen weltweiten Rollenspielboom auslösten. GW schuf auch das erfolgreiche Brettspiel [[Talisman (Spiel)|Talisman]] und die Spielefirma [[Milton Bradley|Milton Bradley (MB)]] veröffentlichte zwei von Games Workshop entwickelte Spiele, [[lex_de_wh40K:Space Crusade|Space Crusade]] (in Deutschland unter dem Titel [[lex_de_wh40K:Star_Quest|Starquest]] erschienen) und [[Hero Quest]]. Beide Spiele waren ein großer Erfolg und es erschienen mehrere Erweiterungssets.
  
Inzwischen vertreibt Games Workshop nicht mehr hauptsächlich Rollenspiele sondern [[Tabletop]]-Spiele und das dafür nötige Zubehör. Games Workshop vertreibt die Spielsysteme [[Warhammer]], [[Warhammer 40.000]], [[Herr der Ringe]], einige [[Nebenspielsysteme|Ableger]] davon, und kleinere Systeme, sowie alle dafür nötigen [[Miniaturen]]. Zudem sind [[Geländeteile]], Farben, [[Pinsel]], Klebstoff, [[Modelliermasse]] und alles sonstige rund ums Hobby Tabletop von Games Workshop erhältlich.
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In den 90er Jahren, nach der Übernahme des Unternehmens durch das eigene Management auf Initiative von Tom Kirby, konzentrierte sich GW auf seine erfolgreichsten Produktlinien, seine Tabletop-Spiele [[Warhammer|Warhammer]] (auch als [[Warhammer|Warhammer Fantasy Battles]], kurz [[Warhammer|WFB]] bekannt) und [[Warhammer 40.000]] (kurz [[WH40K]] oder [[40K]]). Die Einzelhandelskette veränderte ihr Image ebenfalls, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Diese Veränderungen erwiesen sich als großer Erfolg, was sich in steigenden Aktienkursen und Profiten niederschlug. GW expandierte in Europa und den U.S.A. und 1994 ging GW an die Londoner Börse. 1997 wurden alle in Großbritannien befindlichen Geschäftsbereiche nach Lenton, Nottingham umgesiedelt.  
  
Da die Firma im Tabletop-Bereich fast ein Monopol hat, wird ihr häufig eine unfaire Preispolitik vorgeworfen. Bezeichnenderweise gibt es unter den Fans eine lange Tradition darin, dem Abhängigkeitsfrust durch lautstarke bis respektlose Kommentare Luft zu verschaffen, wie man besonders in Online-Diskussion immer wieder beobachten kann.  
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In den 80er und 90er Jahren kreierte GW mehrere Ableger-Spiele, die in den Hintergründen von WFB oder 40K angesiedelt sind. Ursprünglich als eigenständige Hauptspielsysteme geplant, werden sie heutzutage, sofern sie noch produziert werden, als Spiele für "Veteranen"-Spieler betrachtet, die erfahreneren Kunden eine Herausforderungen bieten und die mit geringerem kostentechnischen Aufwand als die Hauptsysteme produziert werden. Gegen Ende des Jahrzehnts fielen GW's Profite, was auf das Erscheinen von Sammelkartenspielen wie "Magic: The Gathering" und "Pokémon" zurückgeführt wurde.
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Zu Beginn des neuen Jahrzehnts bewarb sich GW erfolgreich um eine Lizenz für ein Tabletop-Spiel, das auf der "[[Herr der Ringe]]"-Filmtrilogie von Peter Jackson basieren sollte. Zu diesem Zweck und um die Fans der Bücher zufriedenzustellen, erwarb GW auch die Lizenz der Buchtrilogie von Tolkien.
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GW wollte sich durch diese Lizenz mehr Kunden und mehr unabhängige Geschäftsbereiche schaffen bzw. andere davon abhalten dies zu tun und damit GW's marktführende Position zu gefährden.
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2001, 2002 und 2003 veröffentlichte GW eine Reihe miteinander verknüpfter Spiele (jedes Jahr eines) die auf den zugehörigen Filmen basierten. Die Spiele erwiesen sich als Erfolg und "Der Herr der Ringe - das Tabletop-Strategiespiel" (kurz HdR) wurde zusammen mit WFB und 40k zu einem der drei Hauptspielsysteme. Wie erwartet fallen nun mit dem Abklingen des Herr-der-Ringe-Booms die Profite von Games Workshop bezüglich der HdR-Produkte. GW konnte jedoch trotzdem seine Kundenbasis weiter vergrößern und ist seinen Konkurrenten noch immer einige Schritte voraus. Eines der nächsten Ziele besteht darin, die Transportkosten durch die vollständige Umstellung von Zinn- auf Plastikminiaturen zu minimieren (momentan liegt der Anteil bei ca. 40% Zinn zu 60% Plastik).
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== Marketing ==
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Im Laufe der Zeit entwickelte GW eine umfassende Marketingstrategie um nicht nur neue Kunden anzulocken sondern sie auch im Hobby als Teile der "Games-Workshop-Community" (Community) zu halten:
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*Jeder GW-Laden ist gleichzeitig ein Hobbyzentrum, in dem man seine Miniaturen bemalen, auf Spieltischen spielen und andere Spieler treffen kann. Anfänger können immer ein Spiel ausprobieren, um zu sehen, ob es ihnen gefällt. Einige Läden haben auch einen sogenannten "Hobbybunker" mit größeren Spielflächen.
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*Die Website von GW ist ein weiterer Anlaufpunkt für Neulinge und erfahrene Spieler, da sie Updates für neue Regeln und neue Produkte, Ereignisse, Veranstaltungen, Artikel über Hobbytipps und mehrere Foren bietet.
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*Mit dem [[White Dwarf]] hat GW sein eigenes Werbemagazin, das in fünf Sprachen und sieben unterschiedlichen Ausgaben erscheint. Wie auch die Website enthält es Hobbyartikel und aktuelle Informationen über Hobbyereignisse im jeweiligen Erscheinungsgebiet.
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*Eine weitere Hauptaktivität zum Aufbau der Community ist die Organisation großer Hobby-Events, von denen die wichtigsten die jährlichen "[[Games Day]]s" mit den "[[Golden Demon]]"-Wettbewerben sind. 2004 fanden diese Veranstaltungen in Paris, Köln, Toronto, Atlanta, Baltimore, Chicago, Barcelona, Mailand, Birmingham und Sydney statt. Zusamen mit Turnieren haben die Spieler somit unzählige Möglichkeiten, sich weiter in das Hobby zu vertiefen.
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*GW ermutigt Spieler, Spieleclubs zu gründen, in denen ihre Spiele gespielt werden, und hilft Interessierten, diese Clubs über sein Club-Netzwerk zu finden. Um das Hobby in Gegenden ohne GW-Läden zu verbreiten, beschäftigt GW auch Spieler als freie Mitarbeiter (sogenannte "Outrider"), die dann Werbespiele und Turniere veranstalten.
  
Gegenwärtiger Sitz der Firma ist Nottingham in Mittelengland.
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== Firmenstruktur ==
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GW betreibt ein Nischengeschäft, das sich auf Sammeln, Modellbau, Bemalen und Tabletopspielen mit einer Armee aus Miniaturen von Soldaten und Kampffahrzeugen/Monstern stützt, das sogenannte "Games Workshop Hobby" (kurz Hobby). Die Hauptmarken sind die drei Tabletop-Systeme WFB, 40K und HdR. Die zugehörigen Produkte sind Regelbücher, Miniaturen und Spielzubehör wie Farben, Würfel, [[Maßband|Maßbänder]], [[Geländeteile]], Farben, [[Pinsel]], Klebstoff, [[Modelliermasse]] etc. Das Entwicklungszentrum für diese Produkte befindet sich in Nottingham, die Produktionsstätten sind in Nottingham und in Memphis, Tennessee in den U.S.A. Verkauft werden sie über die zuvor erwähnten Einzelhandelsgeschäfte bzw. über die [[Mail Order]] und online.
  
Hier noch zu integrieren:
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Games Workshop hat mehrere Tochterfirmen, die spezielle Produkte herausbringen, die sich intensiver mit bestimmten Aspekten des Hobbys befassen. Durch diese Geschäftspolitik hat GW eine beinahe 100%ige Kontrolle über seine eingetragenen Marken. Die einzigen auf Marken von GW basierenden Produkte, die von Lizenznehmern vertrieben werden, sind Videospiele.
[http://www.sphaerentor.com/wh40k/index.php?file=browser.php&document=gwhistory.htm Sphärentor: GW-Historie]
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*[[Forge World]] produziert und verkauft unterschiedliche und detailliertere, bisweilen extrem große Miniaturen und Geländestücke aus [[Resin]] an Sammler und Bemalexperten. Diese Miniaturen und Geländestücke können auch in den Spielen eingesetzt werden.
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*'''Black Library Publishing''' ist ein Unternehmensbereich von Games Workshop und in sechs Abteilungen unterteilt:
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**[[Warp Artefacts]] verkauft und stellt T-Shirts, Kunstdrucke, bemalte Nachbildungen größeren Maßstabs und Abzeichen für WFB und 40K her.
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**[[Black Library]] veröffentlicht Romane, Kunstbände, Hintergrundbücher und Comics, die in den Hintergründen von WFB und 40K angesiedelt sind. Übersetzungen werden von Lizenznehmern veröffentlicht, in Deutschland beispielsweise dem ''Heyne Verlag''.
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**[[Black Flame]] veröffentlicht Science-Fiction- und Horror-Romane, die auf dem geistigen Eigentum Dritter beruhen.
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**[[Black Industries]] ist die Rollenspielmarke von GW.
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**[[Warhammer Historical]] produziert das historische Tabletop-Spiel [[Warhammer Ancient Battles|Warhammer Ancients]] zum Nachspielen historischer Schlachten.
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**[[Sabertooth Games]] stellt Sammelkartenspiele und Sammelminiaturenspiele her, die in den Hintergründen von HdR, 40K und WFB angesiedelt sind.
  
== Tochterfirmen ==
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Da die Firma im Tabletop-Bereich fast ein Monopol hat, wird ihr häufig eine unfaire Preispolitik vorgeworfen. Bezeichnenderweise gibt es unter den Fans eine lange Tradition darin, dem Abhängigkeitsfrust durch lautstarke bis respektlose Kommentare Luft zu verschaffen, wie man besonders in Online-Diskussion immer wieder beobachten kann.
Games Workshop hat im Laufe der Zeit zahlreiche Tochterfirmen gegründet oder hinzugekauft:
 
  
* [[Fanatic Games|Specialist Games (Fanatic)]]
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== Quellen ==
* [[Forge World]]
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''Text ursprünglich verfasst von [[Benutzer:redsimon|redsimon]]''
* [[Black Library]]
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*[http://www.games-workshop.com www.games-workshop.com]
* [[Black Industries]]
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*[http://www.games-workshop.biz www.games-workshop.biz]
* [[Black Flame]]
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*[http://www.wikipedia.org www.wikipedia.org]
* [[Sabretooth Games]]
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*[http://www.s40k.de www.s40k.de]
* [[Warp Artefacts]]
 
* [[Warhammer Historical]]
 
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
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* [http://www.games-workshop.de www.games-workshop.de] - offizielle deutsche Website von Games Workshop
 
* [http://www.games-workshop.de www.games-workshop.de] - offizielle deutsche Website von Games Workshop
 
* [http://www.games-workshop.com www.games-workshop.com] - offizielle Website von Games Workshop
 
* [http://www.games-workshop.com www.games-workshop.com] - offizielle Website von Games Workshop
  
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Games_Workshop Games Workshop] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org Wikipedia] und steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Lizenzbestimmungen&action=history Liste der Autoren] verfügbar, dort kann man den [http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Lizenzbestimmungen&action=edit Artikel bearbeiten].
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Games_Workshop Games Workshop] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org Wikipedia] und steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Lizenzbestimmungen&action=history Liste der Autoren] verfügbar, dort kann man den [http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Lizenzbestimmungen&action=edit Artikel bearbeiten].
 
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[[Kategorie:Games Workshop]]
 
[[Kategorie:Games Workshop]]
 
[[Kategorie:Firma]]
 
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Version vom 22. März 2006, 08:38 Uhr

GW-Hauptfirmensitz in Nottingham (England)

Games Workshop ist ein britischer Spielehersteller.

Die Games Workshop Group PLC (kurz Games Workshop oder GW) ist weltweit der führende Produzent und Vertreiber von Tabletop-Spielen. Ihr Hauptsitz befindet sich in Lenton, Nottingham, in der Grafschaft Nottinghamshire in England. Direktvertriebe gibt es in Großbritannien, den U.S.A., Kanada, Frankreich, Deutschland, Spanien, Australien, Japan, Neuseeland, Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Italien. GW ist an der Londoner Börse notiert und verzeichnete 2005 laut dem Jahresbericht einen Absatz von ca. 200 Millionen € und einen Gewinn von rund 20,3 Millionen €. Die Firma beschäftigt 3200 Mitarbeiter und vertreibt ihre Produkte weltweit über eine Kette von mehr als 320 Einzelhandelsgeschäften und 4000 unabhängigen Händlern. Aufsichtsratsvorsitzender und Geschäftsführer ist zur Zeit Tom Kirby.

Firmengeschichte

Firmensitz GW Deutschland in Düsseldorf

GW wurde 1975 von Ian Livingstone, Steve Jackson und Tom Peake in London gegründet (Jackson und Peake sind heute in der Videospielbranche erfolgreich und arbeiten für Eidos und Lionhead), wobei damals der Import von Brett- und Rollenspielen aus den U.S.A. das Kerngeschäft darstellten. GW gründete 1977 ein Rollenspielmagazin mit dem Titel White Dwarf, das heute als Werbeplattform für die firmeneigenen Spiele dient. Das erste Einzelhandelsgeschäft wurde 1978 eröffnet, weitere Ladenlokale folgten in den 80er Jahren in ganz Großbritannien. 1979 gründete Brian Ansell eine Firma zur Miniaturenherstellung namens Citadel Miniatures, die rasch zu einer Tochterfirma von Games Workshop wurde.

Die ersten großen Erfolge mit selbstkreierten Spielen feierte GW mit Solorollenspielbüchern, die einen weltweiten Rollenspielboom auslösten. GW schuf auch das erfolgreiche Brettspiel Talisman und die Spielefirma Milton Bradley (MB) veröffentlichte zwei von Games Workshop entwickelte Spiele, Space Crusade (in Deutschland unter dem Titel Starquest erschienen) und Hero Quest. Beide Spiele waren ein großer Erfolg und es erschienen mehrere Erweiterungssets.

In den 90er Jahren, nach der Übernahme des Unternehmens durch das eigene Management auf Initiative von Tom Kirby, konzentrierte sich GW auf seine erfolgreichsten Produktlinien, seine Tabletop-Spiele Warhammer (auch als Warhammer Fantasy Battles, kurz WFB bekannt) und Warhammer 40.000 (kurz WH40K oder 40K). Die Einzelhandelskette veränderte ihr Image ebenfalls, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Diese Veränderungen erwiesen sich als großer Erfolg, was sich in steigenden Aktienkursen und Profiten niederschlug. GW expandierte in Europa und den U.S.A. und 1994 ging GW an die Londoner Börse. 1997 wurden alle in Großbritannien befindlichen Geschäftsbereiche nach Lenton, Nottingham umgesiedelt.

In den 80er und 90er Jahren kreierte GW mehrere Ableger-Spiele, die in den Hintergründen von WFB oder 40K angesiedelt sind. Ursprünglich als eigenständige Hauptspielsysteme geplant, werden sie heutzutage, sofern sie noch produziert werden, als Spiele für "Veteranen"-Spieler betrachtet, die erfahreneren Kunden eine Herausforderungen bieten und die mit geringerem kostentechnischen Aufwand als die Hauptsysteme produziert werden. Gegen Ende des Jahrzehnts fielen GW's Profite, was auf das Erscheinen von Sammelkartenspielen wie "Magic: The Gathering" und "Pokémon" zurückgeführt wurde.

Zu Beginn des neuen Jahrzehnts bewarb sich GW erfolgreich um eine Lizenz für ein Tabletop-Spiel, das auf der "Herr der Ringe"-Filmtrilogie von Peter Jackson basieren sollte. Zu diesem Zweck und um die Fans der Bücher zufriedenzustellen, erwarb GW auch die Lizenz der Buchtrilogie von Tolkien. GW wollte sich durch diese Lizenz mehr Kunden und mehr unabhängige Geschäftsbereiche schaffen bzw. andere davon abhalten dies zu tun und damit GW's marktführende Position zu gefährden.

2001, 2002 und 2003 veröffentlichte GW eine Reihe miteinander verknüpfter Spiele (jedes Jahr eines) die auf den zugehörigen Filmen basierten. Die Spiele erwiesen sich als Erfolg und "Der Herr der Ringe - das Tabletop-Strategiespiel" (kurz HdR) wurde zusammen mit WFB und 40k zu einem der drei Hauptspielsysteme. Wie erwartet fallen nun mit dem Abklingen des Herr-der-Ringe-Booms die Profite von Games Workshop bezüglich der HdR-Produkte. GW konnte jedoch trotzdem seine Kundenbasis weiter vergrößern und ist seinen Konkurrenten noch immer einige Schritte voraus. Eines der nächsten Ziele besteht darin, die Transportkosten durch die vollständige Umstellung von Zinn- auf Plastikminiaturen zu minimieren (momentan liegt der Anteil bei ca. 40% Zinn zu 60% Plastik).

Marketing

Im Laufe der Zeit entwickelte GW eine umfassende Marketingstrategie um nicht nur neue Kunden anzulocken sondern sie auch im Hobby als Teile der "Games-Workshop-Community" (Community) zu halten:

  • Jeder GW-Laden ist gleichzeitig ein Hobbyzentrum, in dem man seine Miniaturen bemalen, auf Spieltischen spielen und andere Spieler treffen kann. Anfänger können immer ein Spiel ausprobieren, um zu sehen, ob es ihnen gefällt. Einige Läden haben auch einen sogenannten "Hobbybunker" mit größeren Spielflächen.
  • Die Website von GW ist ein weiterer Anlaufpunkt für Neulinge und erfahrene Spieler, da sie Updates für neue Regeln und neue Produkte, Ereignisse, Veranstaltungen, Artikel über Hobbytipps und mehrere Foren bietet.
  • Mit dem White Dwarf hat GW sein eigenes Werbemagazin, das in fünf Sprachen und sieben unterschiedlichen Ausgaben erscheint. Wie auch die Website enthält es Hobbyartikel und aktuelle Informationen über Hobbyereignisse im jeweiligen Erscheinungsgebiet.
  • Eine weitere Hauptaktivität zum Aufbau der Community ist die Organisation großer Hobby-Events, von denen die wichtigsten die jährlichen "Games Days" mit den "Golden Demon"-Wettbewerben sind. 2004 fanden diese Veranstaltungen in Paris, Köln, Toronto, Atlanta, Baltimore, Chicago, Barcelona, Mailand, Birmingham und Sydney statt. Zusamen mit Turnieren haben die Spieler somit unzählige Möglichkeiten, sich weiter in das Hobby zu vertiefen.
  • GW ermutigt Spieler, Spieleclubs zu gründen, in denen ihre Spiele gespielt werden, und hilft Interessierten, diese Clubs über sein Club-Netzwerk zu finden. Um das Hobby in Gegenden ohne GW-Läden zu verbreiten, beschäftigt GW auch Spieler als freie Mitarbeiter (sogenannte "Outrider"), die dann Werbespiele und Turniere veranstalten.

Firmenstruktur

GW betreibt ein Nischengeschäft, das sich auf Sammeln, Modellbau, Bemalen und Tabletopspielen mit einer Armee aus Miniaturen von Soldaten und Kampffahrzeugen/Monstern stützt, das sogenannte "Games Workshop Hobby" (kurz Hobby). Die Hauptmarken sind die drei Tabletop-Systeme WFB, 40K und HdR. Die zugehörigen Produkte sind Regelbücher, Miniaturen und Spielzubehör wie Farben, Würfel, Maßbänder, Geländeteile, Farben, Pinsel, Klebstoff, Modelliermasse etc. Das Entwicklungszentrum für diese Produkte befindet sich in Nottingham, die Produktionsstätten sind in Nottingham und in Memphis, Tennessee in den U.S.A. Verkauft werden sie über die zuvor erwähnten Einzelhandelsgeschäfte bzw. über die Mail Order und online.

Games Workshop hat mehrere Tochterfirmen, die spezielle Produkte herausbringen, die sich intensiver mit bestimmten Aspekten des Hobbys befassen. Durch diese Geschäftspolitik hat GW eine beinahe 100%ige Kontrolle über seine eingetragenen Marken. Die einzigen auf Marken von GW basierenden Produkte, die von Lizenznehmern vertrieben werden, sind Videospiele.

  • Forge World produziert und verkauft unterschiedliche und detailliertere, bisweilen extrem große Miniaturen und Geländestücke aus Resin an Sammler und Bemalexperten. Diese Miniaturen und Geländestücke können auch in den Spielen eingesetzt werden.
  • Black Library Publishing ist ein Unternehmensbereich von Games Workshop und in sechs Abteilungen unterteilt:
    • Warp Artefacts verkauft und stellt T-Shirts, Kunstdrucke, bemalte Nachbildungen größeren Maßstabs und Abzeichen für WFB und 40K her.
    • Black Library veröffentlicht Romane, Kunstbände, Hintergrundbücher und Comics, die in den Hintergründen von WFB und 40K angesiedelt sind. Übersetzungen werden von Lizenznehmern veröffentlicht, in Deutschland beispielsweise dem Heyne Verlag.
    • Black Flame veröffentlicht Science-Fiction- und Horror-Romane, die auf dem geistigen Eigentum Dritter beruhen.
    • Black Industries ist die Rollenspielmarke von GW.
    • Warhammer Historical produziert das historische Tabletop-Spiel Warhammer Ancients zum Nachspielen historischer Schlachten.
    • Sabertooth Games stellt Sammelkartenspiele und Sammelminiaturenspiele her, die in den Hintergründen von HdR, 40K und WFB angesiedelt sind.

Da die Firma im Tabletop-Bereich fast ein Monopol hat, wird ihr häufig eine unfaire Preispolitik vorgeworfen. Bezeichnenderweise gibt es unter den Fans eine lange Tradition darin, dem Abhängigkeitsfrust durch lautstarke bis respektlose Kommentare Luft zu verschaffen, wie man besonders in Online-Diskussion immer wieder beobachten kann.

Quellen

Text ursprünglich verfasst von redsimon

Weblinks



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